Fragmente

Von Rosen, Schätzen, Weinen, Weibern und Gesängen. Über stille Nächte zum Walzer des Kaisers. Von gebrochenen Herzen, Illusionen und der Kunst, sich gut zu unterhalten...

 

In unserer alltäglichen Lebensrealität sind wir umgeben von Fragmentierung, die wir gar nicht als solche wahrnehmen und Spuren einer verloren geglaubten Totalität sind. Fragmente sind phantsieanregend, lassen Platz für Wünsche und sind Mittler zwischen Vergangenheit und Gegenwart und man kann Erinnerungen daran aufhängen.

Juli 2003, Theater Leo 17 München

 

Cantico di Frate Sole

Ich freu mich, dass ich mich an das Wunder niemals ganz gewöhne, dass alles so erstaunlich ist und neu. Ich freue mich, dass ich mich freu. (Mascha Kaleko)

 

Der Sonnengesang, das Gebet eines wunderlichen Heiligen aus dem hohen Mittelalter ist zeitlos schön und in seiner Thematik heute vielleicht so aktuell wie nie. Der „mindere“ Bruder Franz von Assisi setzt Mitleid und Demut gegen Prachtentfaltung und zwingt uns in der Schlichtheit dieses Gebets dazu hinzuschauen und zu reagieren, dass profitgierige Rücksichtslosigkeit der besungenen Herrlichkeit der Schöpfung nichts anhaben können.

Juni 1995, Künstlerhaus am Lehnbachplatz München

 

Die Kinderakademie wurde 2013 von Roselinde Fock-Nüzel und Marie Nüzel ins Leben gerufen. In dieser Einrichtung werden junge Menschen in der Dauer eines begrenzten Zeitraumes tänzerisch mit künstlerisch-pädagogischen Bereichen konfrontiert, die über das Erlernen von Tanzschritten hinausgehen. Diese Arbeit dient dazu sie in der Entwicklung einer eigenen Persönlichkeit zu unterstützen und junge Menschen heranzubilden, die in der Zukunft als Künstler an gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Prozessen teilhaben und in der Lage sind das Morgen aktiv mitzugestalten. Das gemeinsam Erarbeitete wird in einer Abschlussperformance der Öffentlichkeit präsentiert. Es wird mit unterschiedlichen Choreographen der Münchner Tanzszene, sowie deutschlandweit zusammengearbeitet (z.B. Stephan Herwig, Susanne Mundorf, Mira Mann, Marie Nüzel, Prof.Ingrid Borchardt, Sophie Nüzel).

 

Metamorphosen – Veränderungen

Alles fließt, nichts ist von Dauer...

 

Metamorphosen implizieren Verwandlung, Veränderung und auch Entwicklung. In der Verbindung mit Märchenbildern wird gezeigt, dass eine aktive Veränderung-eine Entwicklung zu einem anderen Daseins- und Bewusstseinszustand mit einem individuellen aktiven Tun verknüpft ist. In der Märchenhandlung heißt verändern: verreisen, verjagen, verirren, verschlafen, verlieben, verlieren, verheiraten, verwünschen... und das eröffnet Seelenzustände, die Phantasie, Intellekt, Magie und Sinnlichkeit poetisch miteinander verbinden.

Dezember 2005, Theater Leo 17 München

 

Weihnachten – Wiederkehr einer Sehnsucht

Frohlocket! Weihnachten – eine Projektionsfläche für kollektive Sehnsüchte.

 

Die Art, wie wir Weihnachten feiern, sagt etwas Wesentliches aus über die Welt, in der wir leben. Weihnachten ist „in“ und weckt den ewigen Wunsch nach der geheimnisvollen Türe, hinter der das Wunder wartet. Die Engel von Paul Klee flankieren das Stück, sorgen für Bewegung und Bewegtsein und geben all jenen Hoffnung, die alljährlich und immer wieder an Weihnachten scheitern.

November 2013, Theater Leo 17 München

 

Beton ist grau – s'Lebe is bunt

 

Eine Outdoor-Veranstaltung im Areal eines großen Shoppingcenters. Wie lässt sich Konsum und Kunst unter einem gemeinsamen Dach vereinbaren? Nehmen Konsumenten in diesem Kontext Kunst überhaupt wahr? Kann Beton durch Tanzschritte mehr Leben eingeschrieben werden?

Open Air Sommer 2014, Pasing Arcaden München

 

Re-Tube

Kinderakademie

 

Da im Selbstfindungsprozess von jungen Menschen die mediale Welt zunehmend an Bedeutung gewinnt, wird durch YouTube-Tanz-Videos ein subjektiv geprägtes Bild der Einflussfaktoren auf junge Menschen kreiert. Die eingebrachten Videos werden gemeinsam gefiltert, abstrahiert und in eine tänzerische Form gebracht. In einem teils direkten Vergleich zwischen Video und unmittelbarer Tanzperformance eröffnet sich eine Sichtweise, inwieweit jungen Menschen solch Gesehenes als Nachahmungsgrundlage dienen kann, wie stark sie dieses ihrer jeweiligen Entwicklungsstufe anpassen und dadurch die eigentliche Aussage der gesehenen Videos nicht mehr wahrnehmbar wird. Für den Zuschauer entsteht dadurch eine direkt wahr-nehmbare Diskrepanz zwischen realem und medialem Tanz , die über die Wahrnehmung durch die Sichtweise von Kindern und Jugendlichen nachdenken lässt. (Konzept und Choreographie Stephan Herwig)

Studioperformance Mai 2015

 

Walzerschwung-Wellenschwung – ein Leben im Dreivierteltakt

Kinderakademie

 

In diesem Projekt wird die Entwicklung des Walzers als Tanz des bürgerlichen Zeitalters hin zum strahlenden Höhepunkt des Strauss-und Lannerwalzers  erarbeitet.  Das Lebensgefühl einer Epoche wird erspürt und die ersten Wellenschwünge und Menuettschritte erreichen ihre Kulmination in der Walzerseligkeit im Geist der Wiener Sezession. (Konzept Roselinde Fock-Nüzel, Choreographie Susanne Mundorf und Mira Mann)

Studioperformance Mai 2013

 

Variationen

 

Die klassische Tradition der Ballettvariation wird in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen durch viele Epochen hindurch durchleuchtet und anhand kleiner Bespiele analysiert.

Studioperformance Dezember 2015

Aufführungen und Performances

Projekte der Kinderakademie

Studioperformances Freitags um 7

Filme

Fotos

 

Der Weg zur Sonne

Sag mir, wo die Farben sind...

 

In einer eintönigen, einfarbigen Zeit machen sich zwei Kinder auf den Weg, um den Menschen die verlorenen Farben zu suchen. Durch die Begegnung mit einer guten Fee und dank der wundersamen Kraft eines Zauberkristalls gelingt es ihnen in das Innerste aller Dinge zu sehen. Auf ihrer Suche gelangen sie in das Reich der Nacht und bitten um den Schlüssel für die geheimen Zimmer, um dort die Farben der Menschen zu suchen. Ob es Ihnen gelingt...

Juli 1992, Pasinger Fabrik München

 

Rendez-fou – ein kleines Welttheater

Das Leben ein Traum, die Welt ein Theater.

 

Kunst wird als Spiel, als Symbol, als Fest gefeiert. Alle Sinne werden bestürmt, es gilt, die Schönheit der Welt zu feiern und zu ihrem schrankenlosen Genuss einzuladen. Spielfreude und improvisatorische Einfälle, mimische Szenen analog dem Stegreifspiel der Comedia dell'Arte, Tanz- und Lebenslust, Maskerade, Albernheit und Humor kreieren eine kleine ironische Welt und laden in ein kleines barockes Welttheater ein, das keine Sprache braucht, um entschlüsselt zu werden.

Juli 2016, Theater Leo 17 München

 

Die Zeit geht mit der Zeit im Kreis – Die 13 Monate von Erich Kästner

Die schönsten Themen haben sie vor Augen. Es sind die, die sie am besten kennen…

 

Die Gedichte Die 13 Monate schrieb Erich Kästner als Großstädter für Großstädter. Die Zeit vergeht, sie dauert und Beides geschieht im gleichen Atemzug. Der Sinn der Jahreszeiten übertrifft den Sinn der Jahrhunderte. Der performative Weg durch die Zeit verläuft im Spannungsfeld von Natur und Geschichte. Was können ein paar kleine Verse dazu beitragen, dass wir Großstädter nicht motorisiert und naturlos blind dem Magnetberg der Geschichte entgegenjagen, dass wir nicht auf der Erde leben, als lebten wir darunter?

Oktober 2000, Theater Leo 17 München

 

 

 

 

         ankommen

 

Ankommen

 

Ein denkmalgeschütztes Haus in der Regensburger Altstadt, das früher einen großen Ballsaal beherbergte, wird nach der Restaurierung einer neuen Bestimmung übergeben. Als Hommage an das Haus werden die einzelnen Räume tänzerisch erspürt und in ihren Eigenheiten mit tänzerischem Leben erfüllt. (Louisa Difliff, Marie Nüzel, Valentina Zamperini) Performance Zieroldsplatz Regensburg 2013

 

Der Nussknacker

Am 24. Dezember konnten Marie und Fritz, die Kinder von Herrn Stahlbaum, den ganzen Tag nicht in die mittlere Stube. Plötzlich erklang ein silberheller Ton „klingling, klingling“. Die Türen sprangen auf und solch ein Glanz strahlte aus dem großen Zimmer heraus, dass die Kinder mit einem lauten „ach! ach!“ wie erstarrt auf der Schwelle stehen blieben...

 

Das wunderbare Ballett Nussknacker folgt einer Geschichte von E.T.A. Hoffmann. Ein Märchen, in dem die Gewissheit, was Sein und Schein, was Wahrheit und was Wahn ist, ins Wanken gerät. In Zusammenarbeit mit dem Orchester concierto München unter der Leitung von Carlos Dominguez-Nieto wirbeln Nussknacker und Mäusekönig, Marie und Fritz und viele Mäuse und Husaren über die Bühne, zusammen mit Früchten, Süßigkeiten, Pralinen und Geschenken. Verwoben ist dieser poetische Reigen in die wunderbare Musik von Pjotr Iljitsch Tschaikowski. Kinder und Erwachsene werden gleichermaßen in die zauberhafte der Welt der Ballettklassik entführt und die Bilder Hoffmanns werden bewusst und phantasievoll zum Leben erweckt.

November 2007 und 2016, Carl-Orff-Saal München

 

Beziehungen – ich bin

Reif ist, wer zwischen sich und den anderen unterscheidet. (Cesare Pavese)

 

Unser Beziehungsmuster ist sehr dicht und komplex. Beziehungen materieller und immaterieller Art, die in Kindheit und Jugend zunächst oft wahllos geknüpft und angehäuft werden, bedürfen im Lauf der eigenen Persönlichkeitsentwicklung einer gezielten Selektion. Beziehungen sind vielschichtig und definieren uns, betten uns in den Kosmos , in den Kreislauf der Natur  und in die Gesellschaft ein und kommen nie zum Stillstand.

März 2009, Theater Leo 17 München

 

Zamara – oder wie leer ist die Wüste

Ich glaube nicht, dass es die Erde interessiert, was die Menschen sich selbst antun... (Kathryn Thornton)

 

Wir leben in einer Freizeitgesellschaft, in der „Kurzweil“ zu haben absolute Priorität besitzt. Das spricht sich bis Zamara herum, einem Stern in der fernen Galaxis, und macht deren Bewohner neugierig auf den Planeten Erde. Die zamaranische Reisegruppe fliegt nach ihrem Besuch auf der Erde leichten Herzens wieder zurück in die Langeweile ihres Heimatsternes Zamara. Jedoch, dürfen die Bewohner Zamaras auch heute noch ungestört und mit viel „langer“ Weile in ihrer lebenden Wüste glücklich sein?

Juli 1997, Carl-Orff-Saal München

 

 

Körpersprache

 

Ausgehend von der Mimesis der klassischen Ballett (-Mime), die ganz klar eine Narration vermittelte, wird die Sprache des tanzenden Körpers bis in die Konzepte der Performancekunst heutiger Tanzprojekte durchleuchtet und nachgestellt. (Sophie Nüzel, Marie Nüzel, Anna Villadolid)

Studioperformance und KOM Olching 2013

 

Kinderkreuzzüge

Kinderakademie

 

Dieses Projekt ist eine Hommage an das menschliche Dasein, an das Überleben, an Kreuzungen und an die Haltung, eine eigene Persönlichkeit in diesem täglichen Hinausgeworfensein zu bewahren und an das „Hinschauen“. Das Gedicht Der Kinderkreuzzug von Bert Brecht, das während des zweiten Weltkrieges geschrieben wurde, erzählt die Geschichte einer Flucht deutscher, jüdischer und polnischer Kinder, die versuchen, der Gewalt des Krieges zu entrinnen. Allerdings ist diese Flucht eine Reise in die Katastrophe. In unserer Zeit hat diese Geschichte nichts an Aktualität verloren, denn Fluchten sind heute ein Spiegel unseres Lebens – ein „Hinausgeworfensein“ in etwas, was keine Sicherheit und kein Zuhause ist. (Konzept und Choreographie Roselinde Fock-Nüzel und Susanne Mundorf)

Studioperformance 2014 und Kooperation mit Hotel Castell Zuoz im Engadin 2014 und 2015

 

 

 

 

fluchten-zufluchten

wege-auswege

 

Fluchten-Zufluchten, Wege-Auswege

 

Die konkreten Ereignisse von Leben, Sterben, Trauer und Klage verlieren im Assoziationsraum dieses theatralen Geschehens ihre Bedeutung. Was aber bleibt  ist das Gefühl, der Klang, die Geräusche, das Geheimnis und unzählige Fragen an das „Jetzt“.

Die Verarbeitung dieser Thematik versucht die Umzäunungen  der menschlichen Existenz wie eine Landschaft darzustellen, durch deren Höhen und Tiefen wir gemeinsam mit den Tänzern wandern. Es entfalten sich in den physischen Aktionen der Tänzer verschiedene Seinszustände: schonungslose Ungeschütztheit, traumatische Erlebnisse, die das Leben abfackeln, Prüfungen, die man nicht umsonst durchläuft-ein Bewegen zwischen Lebensumständen, aber auch adressiert an ein Jetzt und an eine Gegenwart, in der nichts verdrängt und nichts beschönigt wird. Dem Bühnengeschehen liegt der erste Satz aus der dritten Symphonie von Henryk Gorecki zu Grunde, die auch als Klagesymphonie verhandelt wird - eine Allegorie  von Tod und Akzeptanz und in der das Spirituelle das Politische übertrumpft. (Konzept und Choreographie Roselinde Fock-Nüzel und Susanne Mundorf)

Studioperformance 2015 und Kooperation mit Kunsträume am See Starnberg

Aufführungen

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    Der Weg zur Sonne

    Sag mir, wo die Farben sind...

     

    In einer eintönigen, einfarbigen Zeit machen sich zwei Kinder auf den Weg, um den Menschen die verlorenen Farben zu suchen. Durch die Begegnung mit einer guten Fee und dank der wundersamen Kraft eines Zauberkristalls gelingt es ihnen in das Innerste aller Dinge zu sehen. Auf ihrer Suche gelangen sie in das Reich der Nacht und bitten um den Schlüssel für die geheimen Zimmer, um dort die Farben der Menschen zu suchen. Ob es Ihnen gelingt...

    Juli 1992, Pasinger Fabrik München

  •  

    Cantico di Frate Sole

    Ich freu mich, dass ich mich an das Wunder niemals ganz gewöhne, dass alles so erstaunlich ist und neu. Ich freue mich, dass ich mich freu. (Mascha Kaleko)

     

    Der Sonnengesang, das Gebet eines wunderlichen Heiligen aus dem hohen Mittelalter ist zeitlos schön und in seiner Thematik heute vielleicht so aktuell wie nie. Der „mindere“ Bruder Franz von Assisi setzt Mitleid und Demut gegen Prachtentfaltung und zwingt uns in der Schlichtheit dieses Gebets dazu hinzuschauen und zu reagieren, dass profitgierige Rücksichtslosigkeit der besungenen Herrlichkeit der Schöpfung nichts anhaben können.

    Juni 1995, Künstlerhaus am Lehnbachplatz München

  •  

    Zamara – oder wie leer ist die Wüste

    Ich glaube nicht, dass es die Erde interessiert, was die Menschen sich selbst antun... (Kathryn Thornton)

     

    Wir leben in einer Freizeitgesellschaft, in der „Kurzweil“ zu haben absolute Priorität besitzt. Das spricht sich bis Zamara herum, einem Stern in der fernen Galaxis, und macht deren Bewohner neugierig auf den Planeten Erde. Die zamaranische Reisegruppe fliegt nach ihrem Besuch auf der Erde leichten Herzens wieder zurück in die Langeweile ihres Heimatsternes Zamara. Jedoch, dürfen die Bewohner Zamaras auch heute noch ungestört und mit viel „langer“ Weile in ihrer lebenden Wüste glücklich sein?

    Juli 1997, Carl-Orff-Saal München

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    Die Zeit geht mit der Zeit im Kreis

    Die schönsten Themen haben sie vor Augen. Es sind die, die sie am besten kennen…

     

    Die Gedichte Die 13 Monate schrieb Erich Kästner als Großstädter für Großstädter. Die Zeit vergeht, sie dauert und Beides geschieht im gleichen Atemzug. Der Sinn der Jahreszeiten übertrifft den Sinn der Jahrhunderte. Der performative Weg durch die Zeit verläuft im Spannungsfeld von Natur und Geschichte. Was können ein paar kleine Verse dazu beitragen, dass wir Großstädter nicht motorisiert und naturlos blind dem Magnetberg der Geschichte entgegenjagen, dass wir nicht auf der Erde leben, als lebten wir darunter?

    Oktober 2000, Theater Leo 17 München

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    Fragmente

    Von Rosen, Schätzen, Weinen, Weibern und Gesängen. Über stille Nächte zum Walzer des Kaisers. Von gebrochenen Herzen, Illusionen und der Kunst, sich gut zu unterhalten...

     

    In unserer alltäglichen Lebensrealität sind wir umgeben von Fragmentierung, die wir gar nicht als solche wahrnehmen und Spuren einer verloren geglaubten Totalität sind. Fragmente sind phantsieanregend, lassen Platz für Wünsche und sind Mittler zwischen Vergangenheit und Gegenwart und man kann Erinnerungen daran aufhängen.

    Juli 2003, Theater Leo 17 München

  •  

    Metamorphosen - Veränderungen

    Alles fließt, nichts ist von Dauer...

     

    Metamorphosen implizieren Verwandlung, Veränderung und auch Entwicklung. In der Verbindung mit Märchenbildern wird gezeigt, dass eine aktive Veränderung-eine Entwicklung zu einem anderen Daseins- und Bewusstseinszustand mit einem individuellen aktiven Tun verknüpft ist. In der Märchenhandlung heißt verändern: verreisen, verjagen, verirren, verschlafen, verlieben, verlieren, verheiraten, verwünschen... und das eröffnet Seelenzustände, die Phantasie, Intellekt, Magie und Sinnlichkeit poetisch miteinander verbinden.

    Dezember 2005, Theater Leo 17 München

  •  

    Der Nussknacker

    Am 24. Dezember konnten Marie und Fritz, die Kinder von Herrn Stahlbaum, den ganzen Tag nicht in die mittlere Stube. Plötzlich erklang ein silberheller Ton „klingling, klingling“. Die Türen sprangen auf und solch ein Glanz strahlte aus dem großen Zimmer heraus, dass die Kinder mit einem lauten „ach! ach!“ wie erstarrt auf der Schwelle stehen blieben...

     

    Das wunderbare Ballett Nussknacker folgt einer Geschichte von E.T.A. Hoffmann. Ein Märchen, in dem die Gewissheit, was Sein und Schein, was Wahrheit und was Wahn ist, ins Wanken gerät. In Zusammenarbeit mit dem Orchester concierto München unter der Leitung von Carlos Dominguez-Nieto wirbeln Nussknacker und Mäusekönig, Marie und Fritz und viele Mäuse und Husaren über die Bühne, zusammen mit Früchten, Süßigkeiten, Pralinen und Geschenken. Verwoben ist dieser poetische Reigen in die wunderbare Musik von Pjotr Iljitsch Tschaikowski. Kinder und Erwachsene werden gleichermaßen in die zauberhafte der Welt der Ballettklassik entführt und die Bilder Hoffmanns werden bewusst und phantasievoll zum Leben erweckt.

    November 2007 und 2016, Carl-Orff-Saal München

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    Beziehungen – ich bin

    Reif ist, wer zwischen sich und den anderen unterscheidet. (Cesare Pavese)

     

    Unser Beziehungsmuster ist sehr dicht und komplex. Beziehungen materieller und immaterieller Art, die in Kindheit und Jugend zunächst oft wahllos geknüpft und angehäuft werden, bedürfen im Lauf der eigenen Persönlichkeitsentwicklung einer gezielten Selektion. Beziehungen sind vielschichtig und definieren uns, betten uns in den Kosmos , in den Kreislauf der Natur  und in die Gesellschaft ein und kommen nie zum Stillstand.

    März 2009, Theater Leo 17 München

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    Weihnachten – Wiederkehr einer Sehnsucht

    Frohlocket! Weihnachten – eine Projektionsfläche für kollektive Sehnsüchte.

     

    Die Art, wie wir Weihnachten feiern, sagt etwas Wesentliches aus über die Welt, in der wir leben. Weihnachten ist „in“ und weckt den ewigen Wunsch nach der geheimnisvollen Türe, hinter der das Wunder wartet. Die Engel von Paul Klee flankieren das Stück, sorgen für Bewegung und Bewegtsein und geben all jenen Hoffnung, die alljährlich und immer wieder an Weihnachten scheitern.

    November 2013, Theater Leo 17 München

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    Rendez-fou – ein kleines Welttheater

    Das Leben ein Traum, die Welt ein Theater.

     

    Kunst wird als Spiel, als Symbol, als Fest gefeiert. Alle Sinne werden bestürmt, es gilt, die Schönheit der Welt zu feiern und zu ihrem schrankenlosen Genuss einzuladen. Spielfreude und improvisatorische Einfälle, mimische Szenen analog dem Stegreifspiel der Comedia dell'Arte, Tanz- und Lebenslust, Maskerade, Albernheit und Humor kreieren eine kleine ironische Welt und laden in ein kleines barockes Welttheater ein, das keine Sprache braucht, um entschlüsselt zu werden.

    Juli 2016, Theater Leo 17 München

Performances

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    Ankommen

    Ein denkmalgeschütztes Haus in der Regensburger Altstadt, das früher einen großen Ballsaal beherbergte, wird nach der Restaurierung einer neuen Bestimmung übergeben. Als Hommage an das Haus werden die einzelnen Räume tänzerisch erspürt und in ihren Eigenheiten mit tänzerischem Leben erfüllt. (Louisa Difliff, Marie Nüzel, Valentina Zamperini)

    Performance Zieroldsplatz Regensburg 2013

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    Fluchten-Zufluchten, Wege-Auswege

    Die konkreten Ereignisse von Leben, Sterben, Trauer und Klage verlieren im Assoziationsraum dieses theatralen Geschehens ihre Bedeutung. Was aber bleibt  ist das Gefühl, der Klang, die Geräusche, das Geheimnis und unzählige Fragen an das „Jetzt“.

    Die Verarbeitung dieser Thematik versucht die Umzäunungen  der menschlichen Existenz wie eine Landschaft darzustellen, durch deren Höhen und Tiefen wir gemeinsam mit den Tänzern wandern. Es entfalten sich in den physischen Aktionen der Tänzer verschiedene Seinszustände: schonungslose Ungeschütztheit, traumatische Erlebnisse, die das Leben abfackeln, Prüfungen, die man nicht umsonst durchläuft-ein Bewegen zwischen Lebensumständen, aber auch adressiert an ein Jetzt und an eine Gegenwart, in der nichts verdrängt und nichts beschönigt wird. Dem Bühnengeschehen liegt der erste Satz aus der dritten Symphonie von Henryk Gorecki zu Grunde, die auch als Klagesymphonie verhandelt wird - eine Allegorie  von Tod und Akzeptanz und in der das Spirituelle das Politische übertrumpft. (Konzept und Choreographie Roselinde Fock-Nüzel und Susanne Mundorf)

    Studioperformance 2015 und Kooperation mit Kunsträume am See Starnberg

Projekte der Kinderakademie

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    Kinderakademie

     

    Die Kinderakademie wurde 2013 von Roselinde Fock-Nüzel und Marie Nüzel ins Leben gerufen. In dieser Einrichtung werden junge Menschen in der Dauer eines begrenzten Zeitraumes tänzerisch mit künstlerisch-pädagogischen Bereichen konfrontiert, die über das Erlernen von Tanzschritten hinausgehen. Diese Arbeit dient dazu sie in der Entwicklung einer eigenen Persönlichkeit zu unterstützen und junge Menschen heranzubilden, die in der Zukunft als Künstler an gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Prozessen teilhaben und in der Lage sind das Morgen aktiv mitzugestalten. Das gemeinsam Erarbeitete wird in einer Abschlussperformance der Öffentlichkeit präsentiert. Es wird mit unterschiedlichen Choreographen der Münchner Tanzszene, sowie deutschlandweit zusammengearbeitet (z.B. Stephan Herwig, Susanne Mundorf, Mira Mann, Marie Nüzel, Prof.Ingrid Borchardt, Sophie Nüzel).

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    Walzerschwung-Wellenschwung

    In diesem Projekt wird die Entwicklung des Walzers als Tanz des bürgerlichen Zeitalters hin zum strahlenden Höhepunkt des Strauss-und Lannerwalzers  erarbeitet.  Das Lebensgefühl einer Epoche wird erspürt und die ersten Wellenschwünge und Menuettschritte erreichen ihre Kulmination in der Walzerseligkeit im Geist der Wiener Sezession. (Konzept Roselinde Fock-Nüzel, Choreographie Susanne Mundorf und Mira Mann)

    Studioperformance Mai 2013

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    Kinderkreuzzüge

    Dieses Projekt ist eine Hommage an das menschliche Dasein, an das Überleben, an Kreuzungen und an die Haltung, eine eigene Persönlichkeit in diesem täglichen Hinausgeworfensein zu bewahren und an das „Hinschauen“. Das Gedicht Der Kinderkreuzzug von Bert Brecht, das während des zweiten Weltkrieges geschrieben wurde, erzählt die Geschichte einer Flucht deutscher, jüdischer und polnischer Kinder, die versuchen, der Gewalt des Krieges zu entrinnen. Allerdings ist diese Flucht eine Reise in die Katastrophe. In unserer Zeit hat diese Geschichte nichts an Aktualität verloren, denn Fluchten sind heute ein Spiegel unseres Lebens – ein „Hinausgeworfensein“ in etwas, was keine Sicherheit und kein Zuhause ist. (Konzept und Choreographie Roselinde Fock-Nüzel und Susanne Mundorf)

    Studioperformance 2014 und Kooperation mit Hotel Castell Zuoz im Engadin 2014 und 2015

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    Re-Tube

    Da im Selbstfindungsprozess von jungen Menschen die mediale Welt zunehmend an Bedeutung gewinnt, wird durch YouTube-Tanz-Videos ein subjektiv geprägtes Bild der Einflussfaktoren auf junge Menschen kreiert. Die eingebrachten Videos werden gemeinsam gefiltert, abstrahiert und in eine tänzerische Form gebracht. In einem teils direkten Vergleich zwischen Video und unmittelbarer Tanzperformance eröffnet sich eine Sichtweise, inwieweit jungen Menschen solch Gesehenes als Nachahmungsgrundlage dienen kann, wie stark sie dieses ihrer jeweiligen Entwicklungsstufe anpassen und dadurch die eigentliche Aussage der gesehenen Videos nicht mehr wahrnehmbar wird. Für den Zuschauer entsteht dadurch eine direkt wahrnehmbare Diskrepanz zwischen realem und medialem Tanz , die über die Wahrnehmung durch die Sichtweise von Kindern und Jugendlichen nachdenken lässt. (Konzept und Choreographie Stephan Herwig)

    Studioperformance Mai 2015

Studioperformances Freitags um 7

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    Körpersprache

    Ausgehend von der Mimesis der klassischen Ballett (-Mime), die ganz klar eine Narration vermittelte, wird die Sprache des tanzenden Körpers bis in die Konzepte der Performancekunst heutiger Tanzprojekte durchleuchtet und nachgestellt. (Sophie Nüzel, Marie Nüzel, Anna Villadolid)

    Studioperformance und KOM Olching 2013

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    Beton ist grau – s'Lebe is bunt

    Eine Outdoor-Veranstaltung im Areal eines großen Shoppingcenters. Wie lässt sich Konsum und Kunst unter einem gemeinsamen Dach vereinbaren? Nehmen Konsumenten in diesem Kontext Kunst überhaupt wahr? Kann Beton durch Tanzschritte mehr Leben eingeschrieben werden?

    Open Air Sommer 2014, Pasing Arcaden München

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    Variationen

    Die klassische Tradition der Ballettvariation wird in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen durch viele Epochen hindurch durchleuchtet und anhand kleiner Bespiele analysiert.

    Studioperformance Dezember 2015